Thing-Platz

Installation / Skulptur

“Die ihre Abwesenheit so stark machen wie ihre Anwesenheit es vorgibt.” FH

12 Skulpturen. pigmentierter Betongruss, je 27 x 23 x 37 cm.
Raumkörper: 150 x 150 x 150 cm. Sandgestrahlter Edelstahlsockel 75 x 150 x 150 cm
eingelassener Bildschirm, 40 x 60 cm. Dauerlicht: blau. Technische Anlage inwändig.

Thing-Platz – 2000

Außeninstallation, Einladung der Stadt Schwerin mit dem Thema: Zivilisation Deutschland Der Thing-Platz (Thing-Stätte), die Volksversammlung – das Ding -. Das germanische Königtum hatte einen doppelten Charakter: es war heilig (sakral), denn der König galt als Mittler zwischen den Göttern und dem Volk, und er besaß magische Kräfte. Er war vom Volk abhängig, denn er war als Beauftragter des Volkes an die Beschlüsse der Volksversammlung gebunden. Zur Zeit des Mittelalters hatte die  Volksversammlung die Stellung als Gerichts-und Heeresversammlung. Erbe der Volksversammlung als politische Körperschaft wurde ein vom König berufener Rat weltlicher und kirchlicher Größen – eine Art Reichstag.

Umsetzung:

Ein transparent abgeschlossener Raum im Zentrum eines offenen Raumes (des Platzes), der wiederum begrenzt ist. Das Geschichtsbild der Urform in Verknüpfung zur Jetzt-Zeit. Es besteht kein Wesensunterschied zwischen dem Urmenschen und dem Menschen von heute. Die Thing-Stätte ist beibehalten. Das ursprüngliche Feuer, der Steintisch als Zentrum der Verhandlung ist jetzt die Projektionsfläche eines Bildschirms. Der Raum mit Fundament hat die Form eines Würfels. Die untere Hälfte aus verdichtetem Material, die obere Hälfte zeigt einen verglasten Raum. 12 Affen aus Beton sitzen gleich einem Uhrzifferblatt im Kreis, um eine elliptisch erhobene blaustrahlende Bildschirmoberfläche. Die rituale Form ist beibehalten. Im Zentrum das Medium, als wegweisendes Denk- und Handlungsmuster unserer Gesellschaftskommunikation. Das Tier Affe, ist nicht ironisierend eingesetzt, sondern verweist uns auf unsere Vorfahren.

“Die ihre Abwesenheit so stark machen wie ihre Anwesenheit es vorgibt.” FH

The Germanic king had a double function. On one hand he was sacred, as he used to be regarded as a mediator between the gods and the people and he had access to magic powers. On the other hand he was dependent on the people because as their representative he was tied to the decisions of the people’ s assembly. In the middleages the people’ s assembly also functioned as a Court and War Assem-bly. The role of the people’ s assembly as a political body was later taken over by a council of secular and religious leaders (appointed by the king), something like a Parliament.

Installation: THING-PLATZ

A transparent, enclosed room (glass) in the centre of an open space (which is itself enclosed). A historic setting linked to the present. There is no difference between primitive man and people today. The Thing-Stätte has remained. The original fire place as the centre of negotiation has now given way to the projection surface of a monitor. The room including the foundation is a cube. The lower half is made of solid material, the upper half is a glazed room. 12 apes made of concrete sit in a dial-like circle around the blue surface of a monitor. The ancient ritual forum is retained. The animal “ape” is not used ironically here but refers simply to our possible ancestors.