LOT 2005
Installation Atelier,
Anton von Werner-Haus, Berlin.
Raumbild – Freda Heyden
Raumklang – Babette Schwahlen, Christian Kesten
Raummass: 8m x 6m x 5 m
Holzbänke (25 m Längenmass) umrunden den Raum. Decke und Wände sind weiß. Ein Gang zwischen den Bänken und dem Lot-Feld ist mit rotem Klebeband markiert. Das Lot-Feld aus Linoleum ist nicht gereinigt, aber poliert.
Dauer der inszenierten Installation ca. 35 Minuten.
Einen Meter unterhalb der Originaldecke des denkmalgeschützten Raumes ist auf 5 m Höhe eine Zwischendecke eingezogen. Diese hat Lochbohrungen in ca. 1,5 cm Durchmesser, beliebig verteilt (entstanden zur Prüfung der darüber liegenden Holzdecke. In diese Löcher habe ich mit rotem Lotgarn 52 Senklote (300 g) gehängt, die mit ihrer Spitze knapp über den Fußboden reichen.
Zwischen Decke und Boden entsteht ein Fadenfeld mit unterschiedlichen Abständen, Überschneidungen, Leerräumen. Knapp über dem Boden stehen die Senklote, die sich matt im Boden spiegeln. Das Publikum betritt den Raum und wird von dem beschriebenen Bild empfangen. Man setzt sich auf die Bänke. Die Lote stehen still. Der Raum ist ruhig.
Der Raum wird von mir, in unterschiedlichen Abständen, drei mal betreten. Zuerst gehe ich durch das Feld und bringe jedes Lot zum schwingen, wobei ich bewusst zwei Lote unberührt lasse. Alle schwingen längs des Raumes. Zwei sehr dicht stehende Lote stoße ich quer an. Ich verlasse den Raum.
Im Feld entsteht eine Bewegung.
Beim zweiten Mal verstärke ich das Schwingen von vier Loten, die sich nun auffallend groß schwingend zu den anderen verhalten. Beim dritten Mal setze ich nur noch mit einem Lot einen Akzent. Die ganze Zeit über bleiben die Betrachter mit ihrem Blick auf das sich bewegende Feld unter sich, allein. Außerhalb des Raumes wird das Bild durch Stimmen bespielt. Atmung, Flüstern, Ton, Stille, fragmentarische Gespräche, Gesang.Die Stimmen beziehen sich auf das Geschehen im Raum nur in sofern, dass sie um das Bild im Raum wissen. Ich habe keinen Kontakt zu ihnen, sie haben keinen zu mir. Dadurch verstärkt sich auch für den Betrachter der Zustand von Drinnen und Draußen. Anwesenheit und Abwesenheit.



